Teilprothesen

Herausnehmbare Teilprothesen kommen dann zum Einsatz, wenn ein Patient so viele Zähne verloren hat, dass er nicht mehr mit festsitzendem Zahnersatz versorgt werden kann, also nicht genügend Verankerungsmöglichkeiten für eine Brücke bestehen. Meist sind bereits mehr als vier Zähne in einem Kiefer verloren gegangen, das heißt, die Teilprothese dient zur Wiederherstellung der Funktionen des bereits erheblich geschädigten Lückengebisses. Die Prothese besteht aus einem Metallgerüst, an dem Kunststoffzähne und Zahnfleischimitat befestigt sind. Dieses Metallgestell wird mit (sichtbaren) Klammern an den natürlichen Restzähnen eingehakt. Gehen weitere Zähne verloren, kann die Teilprothese auch diese Zähne ersetzen.

Teilprothese (© KZBV/fotolia.com - Adam Antolak)
Teilprothese
Teilprothese mit Gaumenbedeckung (© KZBV/fotolia.com - Bartkowski)

Teilprothesen sind leichter zu pflegen als festsitzender Zahnersatz, da sie außerhalb der Mundhöhle gereinigt werden können. Die Restzähne werden allerdings durch den Druck und Zug der Klammern stark belastet. Dort, wo die Klammern sitzen, können sich zudem Zahnbeläge bilden. Damit steigt sowohl das Kariesrisiko, als auch das Risiko für parodontale Erkrankungen. Weiterhin ist herausnehmbarer Zahnersatz wartungsintensiver als festsitzender Zahnersatz. Das bedeutet, im Durchschnitt ist alle zwei Jahre eine mehr oder weniger aufwändige Reparatur notwendig.

Klammerteilprothese

Vorteile

Nachteile

  • Kostengünstig
  • Viele fehlende Zähne können ersetzt werden
  • Kaum Beschleifen der Pfeilerzähne notwendig
  • Leicht zu pflegen
  • Klammern teilweise sichtbar
  • Relativ größer Fremdkörper
  • Oft Gaumenbedeckung notwendig
  • Karies- und Parodontitisrisiko durch Klammern
  • Wartungsintensiv

Einen besseren Kaukomfort und mehr Sicherheit beim Lachen und Sprechen bietet eine Teilprothese, die auf sogenannten Teleskopkronen befestigt ist. Bei dieser Technik werden zwei oder mehrere natürliche Zähne beschliffen und mit einem Metallhut überzogen (Primärkronen oder Patritzen). In die Prothese eingearbeitet sind die entsprechenden Hülsen (Sekundärkronen oder Matritzen), die sich passgenau auf diese Unterkronen schieben lassen. Die Teilprothese hat dadurch einen festen Halt im Mund, lässt sich aber zum Reinigen problemlos herausnehmen. Allerdings werden auch hier, wie bei der klammerverankerten Teilprothese, die Ankerzähne stark belastet. Die Teleskopkronen sind mit zahnfarbenem Kunststoff beschichtet. Verfärbt sich der Kunststoff, kann die Zahntechnikerin oder der Zahntechniker eine neue Kunststoffverkleidung anbringen. Der Platzbedarf für zwei Kronen und die Verblendung bedingt entweder einen relativ hohen Abtrag der natürlichen Zahnhartsubstanz oder eine Überdimensionierung der Restaurationen. Hoher Zahnhartsubstanzverlust kann zur Schädigung des Zahnnervs führen, die Überdimensionierung führt zu ästhetischen Beeinträchtigungen.

Geschiebeprothese (© KZBV)

Als Alternative zu Teleskopen können die Zähne auch überkront und mit einem Geschiebe versehen werden. Das passende Gegenstück wird dann direkt in die Teilprothese eingearbeitet.

Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten Teilprothesen am Restgebiss zu verankern. Wichtige Kriterien sind bei der Auswahl die Anzahl der Restzähne, manuelles Geschick beim Ein- und Ausgliedern und der Reinigung sowie ästhetische Erwartungen.

Teleskop-/Geschiebeprothese zu Klammerprothese

Vorteile

Nachteile

  • Keine ästhetische Beeinträchtigung durch Klammern
  • Bessere Kraftübertragung auf den Pfeilerzahn
  • Auch gaumenfrei gestaltbar
  • Höhere Kosten
  • Pfeilerzähne müssen stärker beschliffen werden
  • Wartungsintensiv

Stand: April 2022